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Wann hat die leidige Niedrigzinsphase ein Ende? Und warum gibt es sie überhaupt?

Warum sind die Zinsen so niedrig?

Mit der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 erreichte die globale Finanzmarktkrise ihren Höhepunkt. Unter anderem ausgelöst durch das Platzen der Immobilienblase in den USA, geriet die Weltwirtschaft in eine Rezession. Auch im Euroraum schrumpfte die Wirtschaftsleistung. Die Investitionen der Unternehmen gingen rapide zurück und die Arbeitslosigkeit stieg deutlich an. Daraufhin reagierte die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer massiven Senkung der Leitzinsen auf vorerst ein Prozent.

 

Was bringen Niedrigzinsen?

Die Notenbanker der EZB wollten durch die niedrigen Zinsen dazu beitragen, dass sich die Wirtschaft wieder stabilisiert. So sorgen niedrige Zinsen dafür, dass auch die Kreditzinsen für Unternehmen und Verbraucher sinken. Dieser Effekt soll dazu führen, dass die Investitionen und die Konsumausgaben der Verbraucher wieder zunehmen und die Wirtschaft somit angekurbelt wird.

Auf der anderen Seite soll durch niedrige Zinsen die Inflationsrate erhöht und eine gefürchtete Deflation verhindert werden. Eine Deflation, also ein sinkendes Preisniveau, führt schließlich dazu, dass Investitionen und Anschaffungen eher in die Zukunft verschoben werden. Durch eine Steigerung der Inflationsrate soll das Gegenteil erreicht werden. Wenn die Preise mit der Zeit steigen, werden Waren eher heute angeschafft als morgen.

Auch nicht zu vernachlässigen ist der Effekt der niedrigen Zinsen auf die Staatshaushalte. Bei vielen Staaten ist die Schuldenquote seit der Finanzkrise massiv gestiegen. Es scheint auch nicht den Wunsch zu geben dies zu ändern. So fahren viele Staaten weiterhin einen defizitären Haushalt und geben mehr Geld aus als sie einnehmen. Die Schuldenquote wird also weiter steigen. Allein dieser Umstand macht es für die EZB schwierig in der Zukunft die Zinsen stark zu erhöhen.

Eine Zeit lang brachten die Maßnahmen auch den gewünschten Effekt. Doch im Zuge der Eurokrise ab dem Jahr 2010 geriet die hiesige Wirtschaft erneut ins Stocken. Auch hier reagierte die EZB in den folgenden Jahren mit mehreren Zinssenkungen. Seit Anfang 2016 steht der Leitzins bei null Prozent. Banken, die sich Gelder bei der EZB leihen möchten, müssen also keine Zinsen mehr für diese Kapitalaufnahme zahlen.

 

Wie geht es weiter?

Bereits seit einigen Jahren fährt die EZB ihre „Nullzinspolitik“ unbekümmert fort. Doch ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Vielmehr legten die Währungshüter im September 2019 nach und senkten den sogenannten Einlagensatz von -0,4 auf -0,5 Prozent. Gemeint ist jener Zins, den die Banken für ihre überschüssigen Geldreserven zahlen müssen. Es besteht also die Hoffnung, dass die Banken durch diesen Strafzins abgeschreckt werden und die Kreditvergabe ausweiten. Ziel ist es, dass die Inflation auf das Zielniveau von „nahe bei, aber unter zwei Prozent“ steigen soll. Denn auch die niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren haben nicht dazu geführt, dass das Zielniveau nachhaltig erreicht werden konnte.

 

Warum steigt die Inflation nicht?

In den Büchern klingt es oft so leicht: niedrige Zinsen führen zu steigenden Investitionen und steigender Nachfrage und schließlich auch zu einer höheren Inflation. Doch genau diesen Effekt vermissen die Notenbanker. Ein Grund für das Ausbleiben des Preisanstieges ist, dass es aktuell wenige Engpässe in den verschiedenen Wirtschafts-branchen gibt. Außer in der Baubranche ist die Kapazitätsauslastung auf einem moderaten Niveau. Solange also einfach die Verkaufszahlen erhöht werden können, bleibt die erhoffte Preiserhöhung aus.

Einen wesentlichen Beitrag liefert aber auch der technologische Fortschritt. So führt die Digitalisierung dazu, dass viele Produkte und Dienstleistungen in nahezu unendlicher Stückzahl erbracht werden können. Sie sind also unendlich replizierbar. Ob ein weiterer Kunde ein Netflix-Abo abschließt oder nicht, verändert den Kostenblock beim Unternehmen selber kaum.

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