Börsenweisheiten

Die skurrilsten Börsenbegriffe, die jeder kennen sollte!

Inhalt

  1. Schwarzer Schwan
  2. Depotleiche
  3. FOMO (Fear of Missing Out)
  4. Pump and Dump
  5. Witwen- und Waisenpapiere
  6. Methusalem-Anleihe
  7. Bagholder

Die Börse folgt nicht nur eigene Regeln, sondern besitzt auch eine ganz eigene Sprache – den sogenannten Börsenjargon. Dieser dient dazu, komplexe Konzepte und Informationen schnell zu vermitteln. Manche Begriffe sind dabei unfreiwillig komisch. Wir stellen Ihnen einige der skurrilsten Börsenbegriffe vor.

 

Schwarzer Schwan

Dieser Schwan lässt Börsianer weltweit erzittern – und nein, wir sprechen hier nicht von einem Ballett von Tschaikowski. Ein schwarzer Schwan ist ein unerwartetes, von niemand vorhersehbares Ereignis, das große Marktbewegungen auslöst. Das kann schwerwiegende Folgen haben, da der schwarze Schwan zu starken Kurausschlägen, hoher Volatilität und einer allgemeinen Verunsicherung an der Börse führen kann. Kommt es ganz schlimm, kann dieses Ereignis sogar eine handfeste Finanzkrise auslösen. Bestes Beispiel: die Finanzkrise 2008/2009, als die Immobilienblase in den USA platzte und die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers das globale Finanzsystem nahe an den Abgrund brachte.

 

Depotleiche

Wer kennt es nicht: Man hat vor Jahren einmal einen Wert gekauft, dieser hat sich aber nicht so entwickelt, wie man es sich vorgestellt hat. Jetzt liegt das Papier als Leiche im Depot, ohne ein Lebenszeichen abzugeben – man spricht von der sogenannten Depotleiche. Daher ist es empfehlenswert, solche Zombie-Titel aus dem eigenen Depot auszusortieren. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Wertpapiere an Wert verlieren oder die Depotführung vernachlässigt wird, was zu Problemen bei der späteren Verwaltung oder Übertragung des Depots führen kann. Also einfach das eigene Depot regelmäßig ausmisten. Damit aus der Depotleiche kein Depotfriedhof wird. Wie heißt es so schön: Neue Besen kehren gut.

 

FOMO (Fear of Missing Out)

Die Angst, einen Trend zu verpassen, hat schon vielen Börsianern herbe Verluste beschert. Genau das beschreibt das Phänomen „Fear of Missing out“. Denn die Sorge, eine gute Handelsgelegenheit auszulassen, führ oft zu impulsiven Entscheidungen. Dann werden Aktien zu überhöhten Kursen gekauft, nur um einfach dabei zu sein und künftige Gewinne nicht zu verpassen. Daher raten Anlageexperten, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, sondern vielmehr Anlageentscheidungen aufgrund fundierter Analysen und mit langfristigem Anlagehorizont zu treffen.

 

Pump and Dump

Pump and Dump (deutsch: „aufpumpen und wegwerfen“) dürfte den meisten Krypto-Anlegern ein Begriff sein. Influencer kaufen eine bestimmte Kryptowährung (in der Regel mit geringer Marktkapitalisierung) in großen Mengen und empfehlen den Kryptowert ihren Anhängern. Dadurch entsteht ein Hype, der den Preis in die Höhe treibt (Pump). Im Anschluss verkaufen die Betrüger ihre Bestände zu überhöhten Preisen. Dies führt zu einem schnellen und starken Kursverfall (Dump). Anleger, die beeinflusst vom Hype den Wert zu überhöhten Preisen gekauft haben, beziehungsweise als letzter auf den Zug aufgesprungen sind, erleiden erhebliche Verluste. Da der Kurs nach dem „Dump“ einbricht.

 

Witwen- und Waisenpapiere

Der Begriff „Witwen- und Waisenpapiere“ bezieht sich auf Anleihen oder Aktien mit vermeintlich sicheren und stabilen Erträgen. Diese Wertpapiere sollen besonders sicher sein und regelmäßige Einkünfte für einkommensschwache Personen, wie etwa eben Witwen und Waisen, bieten. Solche Papiere zeichnen sich durch geringes Kurspotenzial, aber hohen und konstanten Dividendenrenditen aus.

 

Methusalem-Anleihe

Laut Bibel wurde Methusalem unglaubliche 969 Jahre alt. Ganz so alt muss eine Anleihe nicht werden, um sich diesen Namen zu verdienen. Eine Methusalem-Anleihe zeichnet sich durch eine Laufzeit aus, die deutlich über dem Durchschnitt für herkömmliche Anleihen liegt. Während typische Anleihen Laufzeiten von einigen Jahren bis zu Jahrzehnten haben können, erstrecken sich Methusalem-Anleihen häufig über 50 Jahre oder sogar noch länger. Diese Art von Anleihen werden oft von Staaten oder Unternehmen ausgegeben, die eine langfristige Finanzierung benötigen.
Das Problem: Bei einer sehr langen Laufzeit können sich die wirtschaftlichen oder politischen Bedingungen erheblich verändern, was die Rückzahlungsfähigkeit des Emittenten beeinträchtigen kann. Eine bekannte Methusalem-Anleihe ist ein „Perpetual Bond“ („ewige Anleihe“), die keine feste Laufzeit hat und theoretisch unbegrenzt läuft.
Ein Beispiel dafür ist der „War Loan“ (Kriegsanleihe) der britischen Regierung aus dem Jahr 1917. Diese Anleihe hatte eine unendliche Laufzeit und war auf eine jährliche Verzinsung von 3,5 Prozent festgelegt. Die britische Regierung zahlte die Zinsen für diese Anleihe bis zu ihrer endgültigen Rückzahlung im Jahr 2015.

 

Bagholder

Ein Bagholder ist ein Anleger, der an einem Wertpapier festhält, obwohl es stark an Wert eingebüßt hat und wahrscheinlich nie wieder auf den ursprünglichen Preis steigen wird. Meist wurde dieses Wertpapier nahe dem Höhepunkt gekauft, hat erheblich an Wert eingebüßt – vielleicht sogar im Zusammenhang mit Pump and Dump – und wird in der Hoffnung gehalten, dass es doch noch einmal aufwärtsgehen könnte.

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