Emerging Markets gehören zu den am schnellsten wachsenden Märkten der Welt – und sind vielen Kleinanlegern vollkommen unbekannt. Dabei beheimaten sie Technologie-Pioniere, verfügen über große Rohstoffvorkommen, und sind bevölkerungsreich. Bei vielen erfahrenen Anlegern sind die Emerging Markets deswegen beliebt, denn: kurzfristigen Risiken stehen langfristig große Renditechancen gegenüber.
Die Emerging Markets auf einen Blick:
- In Emerging Markets wächst die Kaufkraft schnell – und deshalb auch die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen
- Länder mit Emerging Markets haben oft große, ungehobene Rohstoffvorkommen
- Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist jünger als in den Industrieländern. Gesellschaft und Wirtschaft stehen vor geringeren demografischen Herausforderungen.
Emerging Markets: Die aufstrebenden Märkte der Schwellenländer
Emerging Markets sind Länder, deren Märkte sich stark entwickeln, aber noch nicht den Industrialisierungs- und Digitalisierungsgrad der Industrieländer erreicht haben. Andere Bezeichnungen sind „Märkte in Schwellenländern“ oder „Volkswirtschaften der Zweiten Welt“. Emerging Markets stehen per Definition zwischen den „Developed Markets“ der Industrieländer und den „Frontier Markets“ der Entwicklungsländer.
Die Grenzen sind dabei fließend: Griechenland ist in vielen Aspekten ein Industrieland – gilt seit 2013 aber laut MSCI als Emerging Market. (Stand Juli 2022)
MSCI (ehemals „Morgan Stanley Capital International“) ist einer der weltweit führenden Anbieter für Finanzprodukte und Dienstleistungen (Investment-Banking, Risikoanalyse, Ausgabe von Wertpapieren). Das Unternehmen gilt deswegen als Autorität für Marktanalysen und Wertpapiere im Allgemeinen.
MSCI definiert folgende Länder als Volkswirtschaften mit einem Emerging Market:
Europa: Griechenland, Polen, Tschechien, Ungarn
Amerika: Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko, Peru
Asien/Ozeanien: Indonesien, Malaysia, Pakistan, Philippinen, Südkorea, Taiwan, Thailand
Afrika und Vorderasien: Ägypten, Katar, Südafrika, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate, China, Indien
Länder mit Emerging Markets, die Investmentbanken häufig als Gruppe betrachten, sind die BRICS-Staaten: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
4 Gründe, warum die Emerging Markets so große Chancen bieten
Emerging Markets sind risikoreicher als entwickeltere Volkswirtschaften wie Deutschland. Denn sie sind insgesamt dynamischer. Plötzliche Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen, fehlende Regulierung und instabile Währungen können in Emerging Markets kurz- und mittelfristig häufiger zu stärker schwankenden Kursen führen als bei Wertpapieren in Industrieländern. Andererseits profitieren Investments in die aufstrebenden Märkte von eben dieser Dynamik. Durch die Aufbruchstimmung eröffnen sich große Renditechancen.
1. Sowohl die Unternehmen als auch die Menschen in Emerging Markets wollen mehr Konsum und höhere Standards
Die Märkte der Schwellenländer sind noch lange nicht gesättigt, auch im Bereich der Konsumgüter ist noch viel Wachstumspotenzial. Wenn Wirtschaft, Löhne und damit die Kaufkraft in der Zukunft steigen, profitieren davon auch Unternehmen im regionalen Markt. Während in den Industrieländer der Markt hart umkämpft ist, wächst in Schwellenländern der Absatz vieler Produkte ungehindert mit der Nachfrage. Die Nachfrage nach Gütern wie Spielkonsolen und hochwertigem Konsum entsteht gerade erst. Branchen wie eCommerce, Zahlungsverkehr oder soziale Medien sind oft noch in einer Entwicklungsphase. Soziale Plattformen wie Tencent QQ oder WeChat (über 1 Milliarde Nutzer) haben noch immer enormes Wachstumspotenzial. Das bedeutet auch:
Wer in die Emerging Markets anlegt, setzt auf (digitalen) Fortschritt, Wachstum und mehr steigende Lebensqualität in Schwellenländern.
Dafür schwanken die Börsen dieser Länder mehr. Denn die Volkswirtschaft ist auf Stabilität angewiesen. Durch fehlende Infrastruktur, Regulierungsbehörden und Kreditwürdigkeit können Schwellenländer nicht so gut auf plötzliche Ereignisse reagieren. Beispiele dafür sind Zölle von Handelspartnern, Sanktionen oder politische Unruhen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Störfaktoren einen großen Schaden anrichten, ist in Emerging Markets höher. Das erhöht tendenziell auch das Risiko einer Geldanlage.
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2. Emerging Markets profitieren von den Rohstoffreserven der Schwellenländer
Fast die Hälfte der ungehobenen Goldreserven liegt in Ländern mit Emerging Markets. Ungefähr ein Viertel des gesamten Erdöls der Erde wird in Emerging Markets bereits gefördert, ein weiteres Fünftel unter der Erde der Schwellenländer vermutet. Das heißt, dass hier noch große Werte „ruhen“, die regionale Unternehmen erst nutzbar machen können. Und selbst wenn ausländische Unternehmen in den entsprechenden Regionen fördern, profitiert die inländische Wirtschaft von Arbeitsplätzen und Kaufkraft. Dieses Potential haben viele Industrieländer nicht mehr. Gerade in Westeuropa sind die natürlichen Ressourcen so gut wie abgebaut – oder waren nie vorhanden. Das bedeutet:
Wer in Emerging Markets investiert, legt sein Geld auch in Ressourcen an, die noch gar nicht gefördert werden – darin stecken langfristige Renditechancen.
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3. Emerging Markets haben eine junge Bevölkerung
Länder mit Emerging Markets haben oft eine vergleichsweise junge Bevölkerung. Das bedeutet viel potentielle Arbeitskraft. Die Schwellenländer stehen noch nicht vor den demografischen Herausforderungen, die viele europäische Industrieländer momentan bewältigen müssen. Der Staatshaushalt kann so der Wirtschaft mehr Spielraum geben: Die Schwellenländer müssen durchschnittlich weniger Sozialleistungen stemmen, können mehr in die Entwicklung der Infrastruktur investieren. Dieser Vorteil verstärkt sich dadurch, dass in den Schwellenländern sehr viele Menschen leben. Alleine in den fünf BRICS-Staaten, leben 42% aller Menschen (Stand: April 2018). Hier investieren Anleger gewissermaßen in die Zukunft, in wachsende Unternehmen, in eine junge Gesellschaft.
Sie investieren in junge Märkte, die gerade erst die Rahmenbedingungen für eine florierende Wirtschaft etablieren.
Der wichtigste Emerging-Markets-Index zeigt auf einen Blick, wie sich die Wertpapiere der Schwellenländer entwickeln
Ein wichtiger Bewertungsmaßstab für die Emerging Markets ist der „MSCI Emerging Markets Index“. Er soll abbilden, wie sich die Emerging Markets entwickeln.
Fast die Hälfte der Wertpapiere im „MSCI Emerging Markets Index“ kommt aus China und Südkorea (47%). Es dominieren besonders Informationstechnologien (19 %) und die Finanzbranche (21 %). Das zeigt, welchen großen Stellenwert diese Branchen in Schwellenländern einnehmen. ETFs (Exchange Traded Funds, börsengehandelte Fonds) die in die Emerging Markets investieren, nutzen oft diesen Index. (Stand Juli 2022)
4. In Emerging Markets sind High-Tech-Pioniere und unterschätzte Zulieferer beheimatet
Emerging Markets sind die Heimat großer Marktführer. Wer hier investiert, kann am Erfolg von Unternehmen wie Samsung, Alibaba oder Tencent teilhaben. Gerade in Branchen wie der Informationstechnologie (Online Gaming, eCommerce) sind Unternehmen aus den Emerging Markets besonders stark. Viele dieser Unternehmen sind auch klassische Zulieferer von Einzelteilen oder Baustoffen, die Unternehmen in Industrieländer weiterverarbeiten. Die Namen dieser globalen Giganten sind relativ unbekannt, weil sie eben oft „nur“ Zulieferer sind: Largan Precision aus Taiwan ist globaler(!) Marktführer für Smartphone-Linsen, Cemex aus Mexiko gehört zu den weltweit größten Lieferanten für Fertigbeton und Quanta Computer aus Taiwan gehört zu den wichtigsten Auftragsfertigern für Notebooks und Server. In all diese heimlichen Marktführer investieren Sie, wenn Sie in die Emerging Markets investieren. Die Märkte der Schwellenländer sind deswegen viel mehr als nur Risikomärkte.
Emerging Markets sind der Nährboden für die Marktführer von heute und morgen – und für deutlich höhere Renditechancen in Ihrem Anlagekonto.
Dafür schwanken die Aktienkurse in diesen Märkten mehr. Das bedeutet auch, dass zum Beispiel ein Fonds mit Emerging-Markets-Wertpapieren ein wenig mehr an Wert verlieren kann, dann aber oft mittelfristig schnell wieder steigt.
Gerade politische Auswirkungen sind an der Börse für kurzfristige, aber nicht nachhaltige Erschütterungen bekannt. Das gilt insbesondere, wenn das Ereignis nur eines von vielen Schwellenländern betrifft, der Fonds aber viele Emerging Markets abbildet, wie bei Smavesto. Auch hier gilt: Eine breite Streuung reduziert das Risiko.